Anita Wimmer (Soyener Dorfladen), Zipperer Josef, Ragl Josef (jun) (Josef Ragl Haustechnik), Vorstand Thomas Rinberger, Zweigstellenleiter Martin Birkmeier (RSA Soyen)
Defibrillator für Soyen
Rund 150.000 Menschen versterben jährlich in Deutschland den plötzlichen Herztod, dessen Ursache ein so genanntes Kammerflimmern ist. Jeden kann es treffen, dabei spielen weder Alter, Geschlecht noch die körperliche Konstitution eine Rolle.
Durch ein beherztes Eingreifen können Betroffene gerettet und gravierende Folgeschäden verhindert werden. „Jede Minute die ohne Hilfe verstreicht sinkt die Überlebenschance um 10%“ berichten erfahrene Notfallmediziner, „bereits nach wenigen Minuten ohne Hilfe können irreparable Hirnschäden auftreten“ fügen sie hinzu. Eingesetzt werden von den professionellen Rettern in solchen Fällen Defibrillatoren, mit deren Hilfe ein Elektroschock gegeben und damit das Herz stimuliert wird, wieder in einer „normalen Frequenz“ zu schlagen, so könnte man dies vereinfacht umschreiben.
Vor geraumer Zeit musste die Inhaberin des Soyener Dorfladens, Anita Wimmer, hilflos miterleben, wie ein Menschen diesen Kampf vor den Räumlichkeiten ihres Geschäftes verlor, seither stand für sie fest einer solchen Situation nie mehr unvorbereitet begegnen zu wollen. Eine Aktion von Lotto Bayern, in Kooperation mit der MEDX5 GmbH, bei der so genannte AED´s (automatischer externe Defibrillator) durch Lotto Bayern subventioniert wurden, war für sie der Anlass nun einen ersten „herzsicheren Standort“ in Soyen zu schaffen. Für eine optimale Bereitstellung eines solchen Gerätes belaufen sich die Anschaffungskosten aber immer noch bei rund € 2.000,-- „für ein Unternehmen meiner Größe eine nicht unerhebliche Herausforderung“ stellt Anita Wimmer fest. „Die Tusche zur Anfrage bei der Raiffeisenbank RSA Soyen war im wahrsten Sinne des Wortes noch nicht trocken!“ merkt Frau Wimmer an, als von dieser auch schon die Zusage vorlag sich an den Kosten beteiligen zu wollen. Auch im Rathaus wurde von den Räten der einstimmige Beschluss gefasst das Projekt unterstützen zu wollen und Josef Ragl, Inhaber der Fa. Josef Ragl Haustechnik, war auf Anfrage nicht nur bereit das Gerät fachgerecht zu installieren, auch er beteiligte sich spontan an den Kosten.
Bei der Suche nach einem idealen Standort hatte Bürgermeister Karl Fischberger die entscheidende Idee, er plädierte dafür das Gerät in den Schalterräumen der RSA Soyen zu installieren, diese sind rund um die Uhr zugänglich und das Gerät sei vor Wind und Wetter geschützt. Auch hier stellte sich bei der Raiffeisenbank keine Frage, selbstverständlich stimmte man der Standortidee zu und nahm dafür auch kleinere Umgestaltungsmaßnahmen bereitwillig in Kauf. „Es ist keine Imagefrage und auch keine Frage einer werbewirksamen Platzierung“, ist man sich einig, einzig eine optimale Erreichbarkeit in geschützter Umgebung war das Ziel, welches mit der Standortwahl auch erreicht wurde.
Am vergangenen Freitag führte Volker Brand, Inhaber der Fa. MEDX5 GmbH, in die Handhabung des AED´s ein und stellte dabei unter Beweis, dass wirklich jeder in der Lage ist dieses Gerät lebensrettend einzusetzen. Optisch und akustisch leitet das Gerät die Helfer Schritt für Schritt an, überprüft dabei alle einzelnen Schritte und lässt auch einen Elektroschock nur im tatsächlichen Bedarfsfall zu. „Ein Ersthelfer muss immer beim Patienten bleiben, ein Zweiter sollte möglichst zügig den AED herbeiholen!“ betont Brand, der über eine langjährige Berufserfahrung in der Medizin verfügt. „Wichtig ist in einem solchen Fall umgehend mit einer Herzmassage zu beginnen und die Maßnahmen bis zum Eintreffen eines Notarztes fortzuführen!“ erklärt er. Nicht selten kommen Patienten nach der Abgabe eines ersten Schocks mittels des AED wieder zu Bewusstsein, trotzdem liegt nach wie vor ein lebensbedrohlicher Zustand vor, der einen Notarzt Vorort unerlässlich macht.
Der Einsatz des Gerätes ist für die Ersthelfer und Betroffenen selbstverständlich kostenlos, auch wenn das Gerät letztendlich nicht notwendig gewesen wäre sind keine Kosten zu befürchten. Mutwilliger Missbrauch hingegen würde eine nicht unerhebliche Kostennote nach sich ziehen.
Während Martin Birkmeier, Zweigestellenleiter der RSA Soyen, das Gerät regelmäßig auf seine Einsatzbereitschaft hin prüfen wird, übernimmt der Soyener Dorfladen die Kosten für anfallende Wartungsarbeiten, mit denen jedoch frühestens in 5 Jahren zu rechnen ist.
Möglicherweise animiert dieser Bericht nun weitere Unternehmen oder Vereine zur Anschaffung eines solchen AED´s, der Hinweis das Frau Wimmer mit dem Inhaber der MEDX5 GmbH sehr interessante Konditionen aushandeln konnte, sei deshalb an dieser Stelle ausnahmsweise erlaubt. Interessenten können sich gerne mit ihr in Verbindung setzen.
Volker Brand, Inhaber der MEDX5 GmbH bei der Vorführung